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Usbekistan - Land von sagenhaftem Obst und Gemüse

Elan und Kreativität fordernder Ackerbau

Eindeutige Beweise von regulärem Ackerbau in Usbekistan sind über 9000 Jahre alt. Die Agrikultur im heutigen Usbekistan weist heute noch zum Teil Jahrtausende alte Verfahren von Anbau, Speicherung und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten auf. Die Urmenschen trieben Landwirtschaft zumeist in den Flussoasen; der Ackerbau bedeutete eine riesige Herausforderung und verlangte dementsprechend ständiges Experimentieren und Forschen. Der kleine Bauer hatte nicht nur überaus hohen Aufwand beim Anbau und Bewässern zu treiben, sondern auch unberechenbare Wetterbedingungen zu bewältigen. Das hat allerdings zu erstaunlichen Techniken und Formen der Agrikultur und Gärtnerei geführt. Trotz der harten bis trostlosen Klimabedingungen waren den einheimischen Bauern vielfältige Formen der Landwirtschaft gelungen, angefangen vom Anbau einfacher Kulturen – Hülsenfrüchte in der Wüste und Steppe nur mit Niederschlägen bis zu äußerst anspruchsvollen Pflanzen – Reis, Zuckerrohr, Baumwolle mit hochkomplizierter Bewässerung. Etliche Sorten von Obst und Gemüse kultivierte man schon vor vielen Jahrhunderten. Mittlerweile wird Acker- und Gartenbau selbst in Wüste und Steppe oder an Berghängen betrieben, so dass man die große Kreativität des unermüdlichen Bauern nur bewundern kann.

Der gesamte Agrarsektor im Wandel
In Usbekistan war und bleibt die Landwirtschaft eine der gewichtigsten Branchen im Staatshaushalt. Früher war die Agrarwirtschaft vom Staat mittels strikter Pläne zentral gesteuert, in Form von Kolchosen und Sowchosen. Nach der Wende brachen diese Formen der Bauerngemeinden wirtschaftlich zusammen. Die Regierung hat daraufhin den ganzen Sektor mit enormen Subventionen und Investitionen zu erneuern begonnen. Erster Schritt war die umfassende Privatisierung der Äcker, Felder, Plantagen und Betriebe. Auf Bewerbung wurden Nutzflächen, Weideplätze, Weinberge, Plantagen und Farmen sowie heimische Betriebe an Privatpersonen – Farmer und Unternehmer – aufgeteilt, die ihrerseits diese Ressourcen per Vertrag auf Jahrzehnte zur Pacht nehmen durften. So ist der landwirtschaftliche Sektor weitestgehend privatisiert und es gibt derzeit mehr als 25 000 Farmer landesweit.
Vervielfältigung der Landwirtschaft
Der Staat unterstützt die Farmer in verschiedenen Bereichen, mit landwirtschaftlichen Maschinen, Saatgut, Düngemittel und Versicherung, damit er bei bedeutenden Kulturen die Kontrolle behält: Baumwolle, Seide, Getreide. Die Regierung stimuliert nichtsdestotrotz die Farmer und Unternehmer auf dem Lande, damit sie ihre Tätigkeiten diversifizieren. D.h., die Farmer bekommen Kredite für die Ausweitung ihrer Dienstleistungen. Priorität haben derzeit intensive Gärtnerei, Viehzucht, Fischzucht in künstlichen Teichen und Verarbeitung und Verpackung landwirtschaftlicher Produkte sowie direkter Absatz eigener Produkte im Ausland.
Was sich bloß das Herz begehren und wünschen kann
Die klimatischen Gegebenheiten Usbekistans erlauben bei manchen Kulturen, zwei- bis dreimal im Jahr zu ernten, unter anderem Mais, Kartoffel, Mohrrübe, Tomate, Gurke, Zwiebel, Kräuter, Kohl, Hülsenfrüchte und unzählige Beeren. Solche und viele anderen Obst- und Gemüsearten werden das ganze Jahr in Supermärkten, Basaren und Kaufhäusern angeboten und schmücken das Sortiment auf den Märkten als wunderschön aufgestapelte Pyramiden. Für die regelmäßige Versorgung mit frischem Gemüse spielen die Gewächshäuser selbstverständlich eine entscheidende Rolle. Dank des milden, subtrophischen Klimas im Süden Usbekistans lassen sich auch manche exotischen Pflanzen anbauen, wie z. B. Tee, Zuckerrohr und Tabak, Baumwolle, Feige, Zitrone, Pistazien, Granatapfel, Ölweide, Kaki, Erdnüsse, Melonen, Maulbeeren etc.
Geflügelter Ruhm von einheimischen Obst und Gemüse
Die Kunst des Obstanbaus der einheimischen Bauern hat sich mit der Zeit in Berichten und Sagen der Reisenden niedergeschlagen. „Die Melonen aus dieser Gegend schmecken dermaßen fein, dass sie regelmäßig in dichten Kästen mit Eisbrocken in den Hof vom Kalif nach Bagdad gesendet werden.“ Al-Beruniy (973-1048). „Samarkand ist eine der größten und schönsten Städte des Islam. An den Ufern des Flusses gebaut, mit vielen sprudelnden Kanälen, breiten Blumen- und Obstgärten ist ihre Pracht geradezu unübertroffen.“ Ibn Batutta (1304-1377). „Samarkand ist eine vornehme Stadt, geschmückt mit niedlichen Gärten und umgeben von grüner Ebene, in der alle Früchte wachsen, die man sich nur wünschen kann.“ Marco Polo (1254-1324). „Die Früchte von Ferghana sind nah und fern in Ländern von China bis Byzanz bekannt, insbesondere die Granatäpfel, die größer als eine Männerfaust werden und vor lauter Süße im Herbst aufplatzen, wecken stets heiße Begierde auf Basaren.“ 
Immerfort weltweit beliebt und begehrt
Während die riesigen Felder und Plantagen von Farmern bearbeitet und bewirtschaftet werden, nehmen häusliche Gärten immens zu, in denen hauptsächlich „biologische“ Anbauverfahren von großer Bedeutung sind. In Usbekistan wachsen mehr als 50 Früchte und die Äste von Obstbäumen brechen stets vor üppigen Früchten beinahe zusammen, aber sie können leider nicht immer rechtzeitig geerntet und gegessen werden. In der Regel werden fast alle Früchte entweder getrocknet, als Marmelade gekocht oder in Marinade eingelegt oder auch geröstet. Einige interessante Beispiele: unreife Melonen werden mariniert eingelegt, Aprikosenkerne werden geröstet, alle Früchte, sogar Gemüse, angefangen von Maulbeeren, Kirschen über Honigmelonen bis hin zu Tomaten und Auberginen, werden getrocknet.
Unvorstellbare Üppigkeit
Das ganze Jahr durch kann man frisches Obst und Gemüse direkt vom Baum oder von der Stange kosten; bereits im April kommen Maulbeeren, Anfang Mai Kirschen, im Juni Aprikosen, im Juli Pflaumen und Äpfel, im August Pfirsiche, Birnen und Melonen, im September Trauben, im Oktober Granatäpfel und Beeren, im November Quitten, Walnüsse, im Dezember Kaki und Reben. Die vielfältigen Obst- und Gemüsesorten sorgen für den Eindruck, dass sich der sagenhafte Garten Eden wohl tatsächlich in Usbekistan befinden könnte. Falls Sie den fabelhaften Garten in der Realität erleben und seine unglaublichen feinen Gaben kosten möchten - bitte, das Ziel hierfür ist Usbekistan!