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Muhammad ibn Musa Al-Chorezmi

Gründungsvater von Algebra

MUHAMMAD IBN MUSA AL-CHOREZMI (783-850) war zweifellos der bekannteste Vertreter für das weltberühmte Dor ul-Hikma („Haus der Weisheiten“) des Abbasyden-Kalifen in Bagdad. Al-Choresmi gilt dank seinem wissenschaftlichen Nachlass als großartiger Mathematiker einer ganzen Epoche. Aus seinem Namen geht hervor, dass er in der Gegend namens Chwariezem geboren wurde, ein Gebiet,das im Zaratustras Buch AVESTO mehrmals erwähnt wird und das heute in Usbekistan liegt.

Über seine Kindheit und seine Familie ist sehr wenig bekannt. Ungefähr zur gleichen Zeit mit seiner Geburt (786) bestieg Harun-ar-Raschid als fünfter Kalif den Thron. Damals erstreckte sich das arabische Kalifat vom Andalusien über Nordafrika bis nach Indien und China. Harun war ein weitsichtiger Mäzen und wollte immer die kulturelle Vielfalt nebst künstlerischen Reichtümern in seinem Riesenreich unter seine Obhut bringen. Gerade deswegen hatte er sein legendäres „Haus der Weisheiten“ in der Hauptstadt Bagdad gegründet. Als Harun Ar-Raschid 809 starb, fielen das Erbe und die Regierungsgeschäfte seinem jüngsten Sohn Al-Mamun zu, der die pragmatische Politik seines Vaters fortsetzen konnte.

Wissenschaftlicher Aufstieg

Wissenschaftlicher Aufstieg

Nach etlichen Lehrjahren in der Heimat wagte Al-Choresmi mit riesigem Wissensbedürfnis einen Umzug in die Hauptstadt und er ist nach mühevollen Erprobungen ins ruhmreichen „Haus der Weisheit“ zum Studium aufgenommen worden. Zuerst hatte er mit Engelsgeduld die unzähligen Bücher und Manuskripten studuert, und somit auch deren Sprachen gelernt. Infolge langjähriger Schreibkraft und Übersetzertätigkeit konnte er einwandfrei Komparationsmethoden erlernen. Folgerichtig hat er allmählich angefangen, seine eigenen Erkenntnisse und Standpunkte zu vermerken bzw. niederzuschreiben. Mit der Zeit war so eine bemerkenswerte Menge von Abhandlungen über Mathematik, Astronomie und Geografie zustande gekommen, von denen heutzutage etwa 20 in diversen Sprachen erhalten geblieben sind. Dennoch bleibt das Buch „ Al-Jabr va al Muqobala“ als sein bekanntester wissenschaftlicher Nachlass, in dem er ganz gründlich die 6 Typen von quadratischen und linearen Gleichungen mit deren Lösungsmethoden herbeiführt, sowie den Begriff, bzw. Gebrauch von „Algorythmen“ erläutert, darüber hinaus die Variationen des Dezimalsystems beschreibt.



Algorithmen und Algebra
Im erwähnten Buch findet man vor allem die Gesamtheit der Regeln zum formalen Lösen von Gleichungen. Diese Regeln (Handlungsvorschriften) bildeten lange Zeit die Grundlage für die Gleichungslehre und Handlungsvorschriften. Somit wurde der Begriff „Algorithmus“ aus dem Namen von AL-Chorezmi abgeleitet. Hiernach ist „Al-Chorezmi“, regelmäßig als geflügeltes Wort unter Rechenmeistern im Mittelalter hochbetont worden, um die Korrektheit beliebiger Rechnung zu unterstreichen.
Faszinierende Präzision

Das nächste nicht weniger bedeutungsvolle Erbe vom Al-Chorezmiy ist das Traktat „das Buch der indischen Rechnungen“. In diesem Werk erörtert der Gelehrte die unendlichen Regeln des Dividierens, Addierens und Kalküls, sowie erstaunliche Kombinationen der Zahlen, bzw. Ziffernsysteme. In dem Traktat führt er das alte arabische Zahlensystem kombiniert mit Indischem aus, wobei er den arabischen Zahlen die nominale Null aus dem Indischen hinzugefügt und hierdurch explizite Ziffernschreibweise in muslimischen Kulturkreis angesetzt hatte. Seine eklatanten Erfindungen in der Mathematik haben 300 Jahre später über Spanien das Abendland ins Staunen versetzt, selbstverständlich in Lateinischer Sprache. Viele seiner Werke wurden bereits im Frühmittelalter ins Latein, daraufhin in etliche Sprachen Europas übersetzt und respektvoll als grundsätzliche Abhandlung für Naturwissenschaften an allen Universitäten der Renaissance gebraucht. Einige europäische Wissenschaftler haben zu Algorithmus Büchern Rezensionen oder Ergänzungen verfasst.

Der großartige Einfluss

Seine Leistungen in der Mathematik haben ausschlaggebende Wirkungen auf die Entwicklung der Wissenschaft in der Nachwelt ausgeübt. Abheute die gängigen Begriffe für jedes Schulkind, indes führen sie unmittelbar auf seinen würdigen Namen und vorbildliche Bücher zurück.

George Sarton (1884–1956; Stifter und Namensgeber der Sarton-Medaille) schrieb über den Universalgelehrten AL-Chorezmi, er sei der größte Mathematiker seiner Zeit, wenn nicht gar einer der größten Mathematiker in der Weltgeschichte überhaupt gewesen. 

„Wenn wir uns heute partout abgesehen von Zeit, Ort und Entfernung, bei einer Tasse Kaffee, Tee usw. ganz entspannt mit beliebiger Person im Nu via Internet kommunizieren wollen, entweder die Webseiten mit Handumdrehen aufblättern, oder volumenöse Unmengen von Daten fast unbegrenzt speichern können, dürfen wir allerdings nicht vergessen, dass in all dieser Hightech stets auch die Geistesrraft des bescheidenen Mannes namens Al-Chorezmiy aus kaum bekannter Ecke Zentralasiens steckt und wir sollten ihm gegenüber dankbar fühlen“, sagte der BBC Moderator zum Schluss des Al-Chorezmi gewidmeten Doku-Films.