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Die Usbekistan-Deutschen im Kulturdialog

Deutsche Maler in Usbekistan 

Die erste Auflage dieses Buchs ist in Taschkent im Jahr 2007 unter dem Titel „Deutsche Maler in Usbekistan. Usbekistan - so weit, und doch so nah“ erschienen. Autorin und Herausgeberin ist Irina Schur, Magisterin des internationalen Dachverbands „Kunst der Weltvölker“. Das in kleiner Auflage erschienene Buch war unter den professionellen Künstlern wie unter Kunstliebhabern gefragt und ist gleich zu einer Rarität geworden. Die Autorin und Herausgeberin dieses großzügig illustrierten Buchs Die Usbekistandeutschen im Kulturdialog. Deutsche Maler in Usbekistan“. Irina Schur fasst als Vorsitzende des Nationalen Kulturzentrums der Usbekistan-Deutschen „Wiedergeburt“ in den Jahren 1999-2000 die Erfahrungen zusammen, die seit 1990 mit der Wiederbelebung der deutschen Kultur und ihrer Popularisierung gemacht wurden. Die Namen der deutschstämmigen Kunstmaler der älteren Generation wie Isolda Gartvan, Pavel Gan, Arnold Gan, Georgij Brim und die unserer Zeitgenossen sind für immer in die usbekische Kunstgeschichte des XIX. und XX. Jh. als unvergessliche Meister und herausragende Pädagogen eingegangen, die mehrere Generationen begabter Schüler erzogen haben. Das künstlerische Schaffen aller Kunstmaler, die in diesem Buch vorgestellt werden, ist voller Liebe zu unserem Land und beispielhaft für eine Synthese und eine tiefe wechselseitige Durchdringung der Kulturen. Diese Publikation ist den Kunstmalern, den Vertretern der deutschen Kultur gewidmet, deren Leben und Entwicklung als Kunstmaler mit Usbekistan verbunden sind. Das ist die erste Publikation dieser Art. Die Bilder der deutschen Künstler in Usbekistan und ihr Wirken lassen sich in vollem Maße über die Verbindung der Kulturen von Ost und West beurteilen. Historisch gesehen hat sich die deutsche Minderheit Usbekistans ab der Mitte des XVIII. Jh. herausgebildet. Damals wurden Wissenschaftler und Forscher nach Turkestan, so hieß damals das große Gebiet, das das heutige Usbekistan umfasst, eingeladen, um die Natur eines für den Europäer neuen Landes zu erforschen. Es kamen deutsche Fachleute, die bei der Erschließung des Landes mitgewirkt haben. Es waren Ingenieure, Ärzte und Orientalisten. Sie haben sich mit ihren Werken in die Geschichte Usbekistans eingezeichnet und konnten auch unter den schwierigsten Bedingungen ihre geistigen Werte und eigenständige Kultur verteidigen, bewahren und bereichern. Werke der bedeutendsten deutschen Kunstmaler Usbekistans haben ihren Platz in den renommiertesten Museen und Kunstsammlungen verschiedener Länder und in privaten Sammlungen gefunden.

Hierunter werden einige von renommierten Künstlern bzw. ihr Wirken kurzerhand geschildert.

Viktor Gan
Geboren am 9. Januar 1947 in Taschkent in der Familie eines be-kannten deutschen Kunstmalers Pavel Gan, des Schülers von Konstan-tin Korovin, Appolinarij Vasnetsov und Leonid Pasternak. Monumentalkünstler und Kunstmaler, Glasmaler. 1966 absolvierte er die Nationale Benkov-Kunstschule unter Lei-tung von B. Tokmin. Von 1968 bis 1974 studierte er an der Muchina-Fachhochschule für Kunstgewerbe in Leningrad. Seine Lehrer waren: V. Markov, K. Mitrofanov, P. Puko. Mitglied des Künstler-Verbands Usbekistans. Mitglied der Kunstakademie Usbekistans. Kunstmaler, beschäftigt sich mit Design in der Architektur, arbeitet im Bereich der Kunstkeramik und Kunstglas in der Architektur. Meister von monumentalen Kunstwerken. Er hat das 300 qm große keramische Panneau im neuen Gebäude des Konservatoriums und das keramische Panneau im Museum der repressierten Völker erstellt. In Russland (Orenburg) hat er im Kulturpalast ein Glasbild sowie andere Werke erstellt. Er hat viel in Mitautorenschaft mit seinem Bruder A. Gan zusammengearbeitet. Gemeinsam haben sie solche monumentale Werke wie die U-Bahnstation „Prospekt der Kosmonauten“, das Schauspielhaus in Urgentsch u.a. geschaffen. V. Gan wurde mit der silbernen Medaille der Kunstakademie Usbekistans für die keramische Komposition „Oltyn Devor“ (Die goldene Mauer) im Gebäude des neuen Konservatoriums ausgezeichnet. Seine Bilder befinden sich in der Regierungsresidenz der Republik Tadschikistan.

                   
V. Gan. Madonna mit Kind. Öl, Leinwand       V. Gan. Keramik-Panneau „Goldmauer“ Staatliches Konservatorium Taschkent 
Alvina Schpady
Geboren 1935 in Turkmenistan. Die künstlerische Ausbildung bekam А. Schpady an der Shota-Rustaveli-Kunstschule in Aschchabad. Nach zwei Jahren Arbeit als Lehrin für Mal- und Zeichenunterricht in der Schule der Stadt Bairam-Ali und dann als Kartografin in einer geologischen Expedition zieht sie 1960 nach Karakalpakstan um, wo sie Igor Savitskiy kennen lernt. Sie arbeitet im Kunstfonds der Karakalpakischen ASSR und nebenamtlich im Sektor Kunstwissenschaft der Karakalpakischen Filiale der Akademie der Wissenschaften der Usbekischen SSR; sie wurde hierher von I. Savitskiy ein-geladen. Diese Jahre bestimmten in vielerlei Hinsicht nicht nur ihren ganzen weiteren Lebensweg, sondern auch den Kreis ihrer Interessen als Künstlerin. Ebenfalls in diesen Jahren kam es zum rasanten Wachstum der karakalpakischen Intellektuellen. А. Schpady nahm an vielen überaus interessanten Angelegenheiten und Ereignissen teil. Alvina Schpady unterhält Kontakte mit Karakalpakstan, vor allem mit I. Savitskiy und setzt ihr Studium fort. 1962 nimmt sie das Studium an der Hochschule für Theaterkunst in Taschkent, danach an der Textilhochschule in Moskau im Fach„Künstlerische Gestaltung und Modellierung von Erzeugnissen der Textil- und Leichtindustrie“ auf. Die zweite Hälfte der 1960-er Jahre ist bei А. Schpady mit der Arbeit im Staatlichen Schau- und Lustspielhaus Karakalpakstans als Bühnebildnerin verbunden. Sie verbindet die Arbeit im Theater mit der Arbeit im Museum, wo sie bis heute als Restauratorin und Grafikerin arbeitet. Anfang der 1970-er Jahre machte А. Schpady ernsthaft von sich als Kunstmalerin 1980 ist sie als Kostümkünstlerin an den Dreharbeiten zum Film von T. Kaipbergenov „Dotsch Karakalpakii“ (Die Tochter Karakalpakiens) tätig. Ende 1990-er Jahre ist sie an Projekten im Staatlichen Savitskiy-Kunstmuseum der RepublikKarakalpakstan in Nukus beteiligt, die die Widerherstellung der karakalpakischen angewandten Volks-kunst zum Ziel haben. 2005 fand aus dem Anlass des 70. Geburtstags der Künstlerin eine persönliche Ausstellung „Leben in Kunst“ im Staatlichen Savitskiy-Kunstmuseum statt. Im Rahmen der Ausstellung wurden ein Ausstellungskatalog und zwei Poster herausgegeben. A. Schpady.

          
A. Schpady. Heimat                 A. Schpady. Der Blumenstrauß auf blau
Georgij Brim
Geboren 1935 in Aserbaidschan in einer deutschen Familie. 1958 ab-solvierte er die Kunstschule Aschchabad. 1967 absolvierte er die Hoch-schule für Theaterkunst Taschkent (Fach Bühnenbild). Bühnenbildner von rund 200 Aufführungen. Er hat in den Theatern von Taschkent, Kokand (Usbekistan), Aschchabad und Mary (Turkmenistan), Haskovo und Tolbuchino (Bulgarien) gearbeitet. Seine Stücke wurden auf Theaterbüh-nen von Dresden und Berlin aufgeführt. Brim hat als Hauptkunstmaler im Hidoyatov-Theater gearbeitet. Er war Professor und Lehrstuhlleiter an der Uigur-Kunsthochschule Taschkent. Er war Preisträger des Staatlichen Preises der UdSSR. Verdienter Künstler in Usbekistan. Aufgrund seiner Skizzen wurden Dekorationen für die Aufführungen in den usbekischen, turkmenischen, bulgarischen und deutschen Theatern erstellt. Einige Werke von ihm gehören zur ständigen Exposition im Bachruschin-Museum für Theaterkunst und im Glinka-Museum für Musikkunst (Moskau) sowie in usbekischen Museen. Seine letzten Jahre verbrachte er in Deutschland. 2005 fand eine Gedenkausstellung im Zentrum für moderne Kunst in Taschkent „Georgij Brim und seine Schüler“ statt, die ein Ausdruck der hohen Bewertung seines Talents als Maler und Lehrer war.

         
G. Brim. Skizze einer Dekoration              G. Brim. Skizze einer Dekoration
Zoya Gan
Grafikerin, Kunstmalerin für Gobelin. Sie absolvierte die Nationale Benkov-Kunstschule im Jahre 1991. Im Jahre 2000 absolvierte sie die K. Behzod-Hochschule für Kunst und Design bei A. Ligay und Taschmuradova; ihre Lehrerin für Gobelin war I. Jegorova-Gan. Das Thema ihrer Diplomarbeit war „Znaki Zodiaka“ (Sternzeichen) - ein Kalender, der 6 Gobelins und 6 Skizzen zu Gobelins umfasst. Seit den 90-er Jahren beschäftigt sie sich mit Grafik und Gobelins. 1992 fand ihre persönliche Ausstellung im Maxim-Gorki-Theater. Koordinator der Aus-stellung war R. Jeremjan. Ihre Publikationen wurden in der Zeitschrift „Zvezda Vostoka“ (Der Stern des Ostens) veröffentlicht. Sie arbeitet im Bereich Grafik und Gobelin. Im Bereich der industriellen Grafik hat sie 2001 das Logo für die internationale Ausstellung der Juwelierwaren in Taschkent sowie das Logo für das Radio FM-90 Setar entworfen. Sie hat das Design des Jahrbuchs „Zvezda Vostoka“ (Der Stern des Ostens) 2003 entworfen. Sie arbeitet beim Verlag „O‘zbekiston markasi“ (Die Marke von Usbekistan). Anhand von Zeichnungen von Z. Gan wurde ein Block von Postmarken anlässlich des 15. Jahrestags der Republik Usbekistan herausgegeben.

        
Z. Gan. Granatäpfel. Gobelin                       Z. Gan. Die Sonne von Afrosiab. Gobelin 
Nikolaj Pak
Geboren 1955 in Kasachstan im Dorf Baskul. Er ist in einer großen und einträchtigen Familie in einer künstlerischen Atmosphäre aufgewachsen, die von seiner Mutter Wilhelmine Dick geschaffen wurde. Sie sang sehr gut, spielte Gitarre und hat ihre Kinder an der Kunst teilhaben lassen. In seinem frühen Alter begeisterte das For-men den Nikolaj und das bestimmte sein weiteres Schicksal vor. 1980 absolvierte Pak die Nationale Benkov-Kunstschule. Er studierte unter Leitung hervorragender Pädagogen wie Galina und Aleksander Li. Keramikkünstler, Grafiker, Lithograph. Mitglied der Vereinigung der jungen Künstler der Kunstakademie Usbekistans. 1991 fand seine erste persönliche Ausstellung statt. Danach gab es seine persönlichen Ausstellungen in der ukrainischen Stadt Krementschug und in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. 1995 fand eine erfolgreiche Ausstellung in der deutschen Stadt Gummersbach statt. Später folgten Ausstellungen in Paris, Seoul und Düsseldorf. Die Werke von Pak wurden in vielen Ländern anerkannt. In den Kunstgalerien Koreas und Deutschlands kann man Werke des Meisters sehen. 2011 fanden in der Nationalen Kunstgalerie der Nationalbank Usbekistan und im Internationalen Kulturzentrum in Taschkent persönliche Ausstellungen des Males aus dem Anlass des offiziellen Besuchs einer deutschen Regierungsdelegation in Usbekistan statt. Evgenij Barauskas schreibt: „Überraschend ist die Auserlesenheit seiner Werke und eine unglaubliche Leistungsfähigkeit. Viele Kunstmaler bitten ihn oft um Hilfe, und zwar nicht nur als einen guten Kameraden, sondern auch als den einzigen Fachmann, der die Traditionen der lithographischen Kunst in unserer Region fortsetzt“. In der Ausstellung anlässlich des Jubiläums des Nationalen Kulturzentrums der Deutschen wurde eine Sammlung seiner in der Keramiktechnik hergestellten und farblich sehr vielfältigen Werke ausgestellt. Die Werke von Pak unterscheiden sich durch eine harmonische Wechselwirkung des Sujets und der koloristischen Lösung.

             
N. Pak. Dekorative Keramik             N.Pak. Dekorative Keramik