Veranstaltungskalender

Galerie


Facebook



Die volkstümlichen Spiele und spielerische Unterhaltungen der Bevölkerung

Die Spiele für jede Gelegenheit
Viele volkstümliche Spiele hat man im Altertum unter verschiedenen Nachbarvölkern als Wettbewerb oder gemeinsames Begehen der Festlichkeiten hinausgetragen. Demzufolge haben sich zwei Arten von Spielen entwickelt; die massiven Volksspiele bei Feiertagen und die üblichen „Alltagsspiele“ für Kinder. Deshalb waren diese Spiele für bestimmte Personengruppen je nach Alter, Anzahl und Geschlecht sowie den Jahreszeiten und Festen gemäß ausgesondert. 



Traditionsreiche Volksspiele
Viele von diesen „Volksspielen“ führen auf die dicht verflochtene Kunst und Kultur sowie die Lebensweise hiesiger Völker zurück, die teils als Nomaden, teils als sesshafte Bevölkerung gelebt hatten. Im Altertum waren unterm Volk, abgesehen von Alter, Lebensstil und Glauben waren solche kraftintensiven Spiele bzw. Wettbewerbe wie das Wettrennen entweder als Fußgänger oder auf dem Pferd, die Steine oder Gewicht in die Entfernung tragen, Bogen schießen und selbstverständlich das „Kopkari“ (massiges Reitturnier), Kurasch (Ringen), Tauziehen, Vögel oder Hammelkämpfe von absoluter Beliebtheit und Häufigkeit. Einige von diesen traditionellen Spielen werden hierunter herbeigeführt und umfänglich erörtert.
Kopkari
Kopkari (andere Bezeichnungen hierfür – Buskaschi, Kokmari, Uloq) - eine traditionsreiche Reitturnier, die meistens vom Wintersbeginn bis zum Nawroz Fest organisiert wird. Dieses Turnier hat ihre Wurzeln in der Nomaden Kultur, war im Ursprung als ganz beliebtes Gesellschaftsspiel in Winterzeiten veranstaltet. Weil die Nomaden sich an bestimmten Ortschaften zum Überwintern aufhielten (relativ viel Freizeit), überdies die passenden Temperaturen für Pferde und Menschen. Allesamt war dieses Spiel von großer Beachtung sowohl unterhaltsamer Zeitvertrieb für die Nomaden, als auch eigene Reit- oder Ritterkunst, sowie wagemutige Geriebenheit und überragende Tatkraft zu beweisen bzw. auszumeistern.
Ausgegangen vom Preisbudget kommen entsprechend größere Menschenmengen zusammen. Als Organisator kann eine Gruppe der Menschen oder einzelne Person auftreten. Zum bereits abgesprochenen Datum versammeln sich die Reiter auf einer weitläufigem Feld oder breiterBergschlucht, selbstverständlich werden die Zuschauer auch anwesend. Die Turnierregeln sind genau wie Nomadenleben äußerst bescheiden zugleich hart. Die versammelte Masse von Reitern stellen sich in eine Reihe vor der Ziel A, auf diesem Ziel liegt sog. Beute, regelrecht ein Kadaver (früher), Bauch dessen mit dem Salz gefüllt ist; heute ein schwer gestopfter Sack, muss man ans Ziel bringen, was nämlich zweiter gekennzeichneter Punkt B ist. Der Punkt B liegt gewöhnlich einige Kilometer entfernt. Auf Anpfiff des Schiedsrichters hin galoppieren die Reiter ganz flott dem Punkt A entgegen, worauf sie sich anhäufen und gegenseitig drängeln, um allererst die Beute zuzupacken bzw. aufzuheben. Es ist nicht einfach sich durchzudrängen, daher bildet man im Vorfeld kleine Teams, in dem man sich während des Spiels gegenseitig hilf und unterstützt. In dieser chaotischen Überhäufung gelten die Regeln hartnäckige Beharrlichkeit, roher physischen Kraft und Gewalt. Während sich ein Team oder ein Reiter die Beute einhändigt und festgesetzt auf dem Sattel aus dem dichten Getümmel entreißt und davon flieht, versuchen andere Teams oder Gegner zwischenzeitlich beim Durchrennen die entbehrliche Beute wegzunehmen. Sobald die Beute unversehrt ans Ziel gebracht und niedergeworfen wird, muss das Team oder Reiter seine Peitsche gen Himmel hissen und das bedeutet sofort, dass eine Runde zu Ende gegangen sei. Für jede Runde ist ein gewisser Preis vorgesehen und er wird zunächst vom Schiedsrichter vorlaut kundgegeben. Der Wert der vorgelegten Preise versteigt sich jeweils mäßig den Runden. Die Preise fangen mit kleinen Geschenken oder Souvenirs (früher Kleidung, Schmuck, Teppich, Möbel usw: heutzutage Haushaltstechnik oder Geldsumme) an, gehen allmählich auf die recht lohnenswerten Geschenke, (früher Schafe, Ziege, Kühe, Pferd oder Kamel,) beispielsweise Autos, Grundstück für den Hausbau oder Wohnungen hinüber. Dementsprechend sammeln manche Kopkari Turniere locker ein paar Tausend Teilnehmer mitsamt Zuschauer und daran mögen die erlesensten Reiter und Rösser des Landes, sowie die Top Reiter aus umliegenden Nachbarländern auch. Kupkari war und bleibt als eines von bekanntesten Spielen der nomadischen Völker Asiens seit Tausend Jahren, indessen wird es heutzutage auch in Usbekistan mit äußerst großem Interessiertheit und Erwartung veranstaltet.
Kurasch - Özbek Kuraschi
Kurasch - Özbek Kuraschi (Ringen, Kampfart) - wie sämtliche Nomadenvölker haben die Usbeken auch den Ringen gern, der sich jedoch einigermaßen von anderen Kampfarten unterscheidet. Kurasch wird üblich im Frühling, insbesondere zum Nawroz Fest in der freien Natur oder öffentlichen Plätzen veranstaltet. Kurasch Kämpfe finden überwiegend unter Männer alles möglicher Alter, allerdings mitunter in der Frauengemeinschaft auch satt. Das entscheidende Kriterium für den Sieg besteht darin, dass der Gegner auf den Boden niedergelegt und dabei seine beiden Schulterblätter unbedingt den Boden berühren. Es gibt einige vorgeschriebene Regeln, feste Griffelemente und technische Verfahren, die man komplett beachten muss, welche ihrerseits großen Wert auf die Ehrlichkeit setzen. Auf den angesehenen Kurasch Wettkämpfen zum Nawroz werden traditionell die umfangreichen Preisausgaben oder Auszeichnungen angeboten. Heutzutage erlebt Kurasch nebst anderen volkstümlichen Sitten einen Aufschwung und internationale Anerkennung, folglich ist er dank der Initiative von Usbekistan in die reguläre Asian Games, sowie etliche Sportfestivals offiziell aufgenommen.
Arqon tortisch
Arqon tortisch – das nächste interessante Gesellschaftsspiel ist das Tauziehen. Das Spiel ist äußerst harmlos, jedoch lustig. Die Menschen teilen sich zu zwei Gruppen in gleicher Anzahl ein und halten hintereinander gereiht das Seil in Händen fest. Inmitten zweier Gruppen wird eine Grenzlinie auf dem Boden angezeichnet. Die Teilnehmer gruppieren sich in genau gleicher Distanz von der Grenzlinie und fangen nach Kommando sofort das Seil möglichst mehr und schneller auf sich herüberzuziehen an. Alsbald eine Gruppe ihr Gegenüber samt Seil über die Grenzlinie heranzieht, gewinnt sie eine Runde. Die Ehrlichkeitsprinzipien werden von einem Schiedsrichter beaufsichtigt. An dem Spiel mögen sich viele Teams unter einander beteiligen und es setzt keine notwendige Aussonderung je nach Alter sowie Geschlecht vor.
Das erstrebenswerte Ziel der Spiele
Allgemein haben die traditionellen Spiele und spielerische Wettläufe eine überaus sonderbare Stellungnahme im Alltagleben der Menschen immerfort, nicht nur als wichtige Bestandteile der volkstümlichen Kunst und Kultur, sondern auch als tüchtige Unterhaltungs- und Erziehungselemente für Kinder und Erwachsene. Zumal sich bei diesen Spielen sowohl um pures Erfreuen, Gewinnen und seine Geschicke zu demonstrieren, sondern auch um besseres Kennenlernen voneinander, friedliches Zusammenleben mit Nachbarn, ständige und ehrliche Bestrebung nach fairem Sieg sowie respektvolle Anerkennung des Gegners, Konsequenzen aus eigener Niederlage zu ziehen handelt.