das Neujahrfest wird gemäß dem julianischen Kalender und europäischem Vorbild gefeiert. In Usbekistan wird der Anbruch des Neujahrs äußerst weit und breit gefeiert. Diese Tradition, den 1. Januar besonders zu begehen, geht noch auf Sowjetzeit zurück. In der Regel werden bereits gegen 20. Dezember auf zentralen Plätzen der Städte riesige Tannenbäume aufgestellt und aufwendig geschmückt. Dazu ist es üblich farbenfrohe, festliche Auftritte für Kinder samt Vetterchen-Frost und seiner Enkelin-Schneewittchen darzubieten, überall werden die festlichen Masken, Kerzen und haufenweise bunte Geschenke sowie flockige Tannen verkauft. In Schulen und Kindergärten werden festliche Aufführungen anlässlich des Beginns des Neujahrs abgehalten. Am 31. Dezember, genau im Mitternacht, wenn die Uhren zwölf aufschlagen, werden die Menschen an üppig gedeckten Tischen sitzend sich innig etwas wünschen, sich einander beschenken und sprechen die schönsten und besten Glückwünschen und Alles Gute im kommenden Jahr zu einander aus. Zweifellos ist das Neujahrfest die wichtigste und schönste Feier in Usbekistan.

In Usbekistan wird die Formation der eigenen Streitkräfte mit stolzer Anerkennung auf der Regierungsebene weit und breit gefeiert. In Kunsteinrichtungen, Kulturpalästen und in der Öffentlichkeit finden die prachtvollen Paraden als Würdigung der Heimatverteidiger sowie der Veteranen statt. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte äußert seine Gratulation und Danksagung durch öffentliche Medien. Im Alltagsleben gratulieren die Frauen zu diesem Feiertag den Männern und drücken ihre Achtung in Form kleiner Geschenke aus. Der 14.Januar gilt laut Gesetz als offizielle Feier und dementsprechend arbeitsfreier Ruhetag.

Das ist eleganter Anlass, die milde Weiblichkeit, Schönheit, Liebe und weibliche Barmherzigkeit mitsamt der Treue zu respektieren bzw. hochachtungsvoll zu betonen. Der 8. März ist hierzu auch als «Tag der Mütter» angesehen. In Schulen und Kindergärten bereiten die Kinder die bunten festlichen Darbietungen vor, worauf die Mütter eingeladen werden. An diesem Tag sind die Männer besonders ehrfurchtvoll gegenüber den Frauen, überreichen ihren Liebsten, Müttern, Töchtern, Schwestern und Kollegen Blumen, Süßigkeiten nebst wertvollen Geschenken.

Zur Tagundnachtgleiche im Frühjahr, bzw. am 21. März, wird in Usbekistan ein heiteres und freudvolles Fest – Navruz gefeiert. Nawroz – was auf Persisch schlicht „neuer Tag“ bedeutet, wird seit mehr als 3000 Jahren in Persien als Ankunft des Frühjahrs, Beginn des Neujahrs unter altiranischen Völkern gefeiert. In Usbekistan ist Nawroz ein offizieller Feiertag und es gilt seit eh und je als ältestes Volksfest. Im Vergleich zum Winter-Neujahr, was nämlich nachts abgehalten wird, beginnt man das Navruz Fest vom Frühmorgen an zu feiern. Die Menschen bemühen sich, den Tisch möglichst mit mehreren Spezialitäten aus Kräutern, verschiedenen Süßigkeiten und Speisen vorschriftsmäßig zu bedecken, aber als Hauptgericht wird dabei unumstritten das „Sumalak“ angesehen. Am Nawroz Fest unternehmen die Leute regelrecht massive Spaziergänge bzw. Picknicks in Parks, Grünanlagen und in der Natur. Traditionsgemäß besuchen die Menschen einander innerhalb nachfolgender 13 Tage und pflanzen eventuell mehr Pflanzen, Obstbäume und Blumen. Alle warten auf langersehnten Anbruch des Neujahres im Frühling mit besonderer Vorfreude. Einen umfassenden Ein- und Überblick vom Nawroz ermöglicht ein weiterer Artikel hier.

9. Mai das offizielle, zweite Fest laut Gesetzgebung. An diesem Tag erweist man die Ehre den Menschen gegenüber, welche in verschiedenen Positionen dem Heimatschutz sowie humanitären Ideen zuliebe ihr Leben geopfert haben. Die Leute gehen in der Regel zu den Friedhöfen, Gedenkstätten oder gewissen Pilgerorten, in dem sie die Grabmäler pflegen, Blumen oder Bäume setzen, sowie Blumenstrauß niederlegen oder einfach solchen Gedenkstätten kleine Spenden darbringen.

Offiziell wichtigster nationaler Feiertag Usbekistans. Die Republik deklarierte ihre Unabhängigkeit am 31.08. 1991 und wurde daher der 1. September als Feiertag erklärt. Seither wird dieser Tag als besonderes Datum der Unabhängigkeitsproklamation landesweit bzw. überall in Usbekistan mit feierlichen Transparenten, Nationalflaggen und bunten Sound-Light Shows ausgesprochen prunkvoll zelebriert. 

Noch ein feierlicher Anlass in Usbekistan. Die Schüler gratulieren ihre Lehrern und Erziehern. Die Kinder und ihre Eltern zeugen hohen Respekt und grenzlose Hochachtung den Lehrkräften gegenüber und äußern ihre Dankbarkeit für die mühevollen Einweisungen und tadellosen Kenntnisse mit kleinen Geschenken. Selbst die Erwachsenen besuchen ihre ehemaligen Schulen und Lehrer oder Erzieher in Kindergärten. Nicht selten werden bestimmte Klassenausflüge oder gemeinsames Treffen zu einem runden Datum mit der Einladung von Lehrern organisiert.

Unumstritten ein bedeutungsvoller Tag für die Aufrichtung und Entwicklung der Republik Usbekistan als souveräner, demokratischer Staat. Die Verfassung von Usbekistan war am. 8. Dezember 1992 in Kraft getreten. Deshalb wird jährlich dieses Datum als bedeutende Feier von der Regierung abgehalten. Anlässlich des Verfassungstag verabschiedet die Regierung regelrecht die wichtigen Verordnungen und Dekrete, beispielsweise, den jährlicher Amnestieerlass sowie die Auszeichnung etlicher Gruppe von Personen oder Gemeinden mit staatlichen Orden, Medaillen oder Preisen für deren makellose Tätigkeit und anerkannte Leistungen.

Neben oben aufgezählten offiziell fixierten Feiertagen, gibt es noch zwei relevante Feste, welche aus religiösem Hintergrund entstammen und gemäss moslemischer Zeitrechnung sich von Jahr zum Jahr verschieben. Das sind „Iyid al-Fitr“ und „Qurban Hayjit“ und die beiden Feste gelten lediglich in der moslemischer Welt als obligatorische und zugebilligte Feier. Während die erste Feier als geglücktes Ende des Fastenmonats begangen wird, fällt die zweite Feier in die Schlussphase Pilgerfahrt nach Mekka.

(in Arabisch „Mund aufmachen“, weil während des Fastens tagsüber der Mund für Essen und Trinken zugeschlossen bleiben muss) – am 31.Tag des Fastenmonats, sobald die Sonne aufgeht, eröffnet ein feierliches Gebet dieses religiöse Fest. Das Fest kann jedoch innerhalb der folgenden zwei Tage noch begangen werden. In der Regel kommen die Menschen frühmorgen in den Moscheen zusammen, um das Ende des Fastenmonats mit einem Gottesdienst zu zelebrieren. Zum Schluss dieses speziellen Gebets gratulieren die Leute zuerst einander direkt in der Moschee, dann beeilt man sich nach Hause, entweder unterwegs besorgt man die Geschenke bzw. Süßigkeiten für die Familie oder man verteilt zu Hause die bereits zuvor besorgten Geschenke. An dem Feiertag geht man üblicherweise mit der Familie aus, bzw. man besucht die Verwandten, Bekannten und Freunde. Auch widmet man sich der Fürsorge um hilfsbedürftige Familien, Behinderte und betagte Leute. In der Regel schenken sich die Menschen einander ganz ausgiebig die Süßigkeiten, daher ist dieses herrliche Fest nicht selten als „Zuckerfest“ bekannt.

Genau 70 Tage nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan bricht der Hauptfeiertag der Moslems - Kurban-Hayit (Schlachtfest) an. Die Hauptrituale dieses Feiertages finden in und um Mekka mittels eines Pilgergangs statt. Gemäß den Vorschriften müssen die Pilger gewisse Aufgaben und rituelle Handlungen vervollständigen, welche innerhalb einiger Tage auf die Pilgernde zukommen. Zum Schluss der Mekka-Pilgerfahrt wird der Anbruch des Schlachtfestes kundgegeben. Die Leute bringen ihre Opfergaben zu Hause oder in der Öffentlichkeit dar, wobei hierführ ein vorgesehenes Tier oder dessen Äquivalent in Form von verschiedenen Wertsachen hergegeben werden kann. Dieses Brauchtum führt auf Abraham´s Gebot zurückzuführen, weshalb hierfür noch heute ein volljähriges, gesundes Haustier zu schlachten unabdingbar ist. Die Hälfte vom Fleisch darf nach eigenen Wünschen zu Hause für die Speisen aufgebracht werden, die andere Hälfte soll man jedoch an arme und hilfsbedürftige Menschen verteilen. Traditionell halten solche Familien, in denen neuerdings jemand verstorben ist, am ersten Tag des Schlachtfestes eine spezielle Gedenkfeier mit einem Festmahl ab. Als frommer Mensch geht man in der Regel zuerst an die Gräber seiner Vorfahren, dann auf dem Heimweg besichtigt man jene Familien oder einfach seine Verwandten, Bekannten, Freunden usw. Üblicherweise schenkt man mit überaus kulanter Barmherzigkeit gegenseitig, die Eltern, Kinder, Nachbar, Freunde, Kollegen oder einfach Bekannte stellen eine Spende oder wertvolles Geschenk im Voraus bereit. In Familien kocht man überaus ausgiebig für den Tag und tauscht man die Speisen mit der Nachbarschaft gerne aus. Die Frauen und Mädchen machen sich mit Hennah hübsch, alle ziehen ihre prächtigen, neuen Kleidungen an.